Bei dem durchgeführten Test handelt es sich um einen Kurzzeittest unter Laborbedingungen. Dabei wurden sowohl mono- wie auch polykristalline Module einem Leistungstest unterzogen. Folgende Tests an jeweils zwei Modulen eines Herstellers wurden durchgeführt:
- Leistungsmessung unter Standard-Test-Bedingungen
- Leistungsmessung mit reduzierter Leistung in 100-Watt-Schritten von 1.000 Watt pro Quadratmeter bis hinunter zu 100 Watt pro Quadratmeter.
- Elektrolumineszenzaufnahmen
- Thermografie
Daraus wurden folgende Kenngrößen für die Beurteilung ermittelt:
- Abweichung zur Nennleistung
- Modulwirkungsgrad
- Veränderung des Modulwirkungsgrades bei schwachem Licht (100 Watt pro Quadratmeter)
- Füllfaktor
- Veränderung der Leistung bei Wärme
- Erkennbare Auffälligkeiten (Elektrolumineszenz und Thermografie)
- „Weitere Mängel“ (z.B. +/- Sortierung oder Durchschnittsleistung unter Nennleistung))
Der Testsieger
Wie schon bei dem in die Jahre gekommenen Modultest der Stiftung Warentest von 2006 geht auch diesmal ein PV-Modul von Aleo als Testsieger hervor. Mich verwundert das keineswegs, zeigen doch meine eigenen Aleo-Module in den fast 4 Jahren, in denen sie Ihre Arbeit verrichten, hervorragende Resultate.
Deshalb mein Tipp, wenn Sie sich für eine Photovoltaikanlage interessieren: schauen Sie sich die Angebote von verschiedenen Solarteuren aus Ihrer Nähe an. Jeder Betrieb hat andere Verträge mit Lieferanten und bietet von Haus aus nur ein bestimmtes Kontingent an Modulherstellern an. Da musst nicht immer das Modul dabei sein, was auch in einem Test gut abgeschnitten hat.
Anmerkungen zum Testverfahren
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Auswahl der Module Die Module wurden durch das Testinstitut eingekauft. Module der Hersteller Solarworld und Conergy seien nicht zu bekommen gewesen, daher konnten sie nicht am Test teilnehmen. Auch die Aleo-Module waren auf dem Markt nicht erhältlich, diese wurden dann merkwürdigerweise direkt beim Hersteller Aleo geordert. Die Redaktion schweigt sich aber über die Vorgehensweise aus. Wurden die Module unter dem Namen des Testlabors geordert? Bei einer Stückzahl von lediglich zwei Stück wird ein Lieferant sowieso hellhörig. Hier wäre etwas mehr Information wünschenswert gewesen.
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Testdurchführung Die Durchführung des Tests fand unter Laborbedingungen statt. Es gibt Kritiker, die meinen, solche Tests seien nichts sagend. Da frage ich mich warum? Bessere Vergleichsmöglichkeiten wie in einem Labor kann man nirgends erreichen. Logischerweise kann man keine Testergebnisse mit Langzeitcharakter erwarten. Das ist aber auch nicht das Ziel des Tests gewesen. Hierfür gibt es bereits den laufenden Langzeittest der Zeitschrift Photon.
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Beurteilungskriterien Abwertungen gab es beispielsweise wenn die Module +/- Leistungstoleranzen aufweisen dürfen. Das halte ich zumindest bei den Modulen, die beim Test im Durchschnitt über der Nennleistung gelegen haben für fragwürdig. Auch meine Module wurden noch mit +/- Sortierung ausgeliefert, aber das war mir schließlich vorher bekannt und ich habe mich dennoch für diese Module entschieden. Laut Flashliste war ich dann trotzdem gut auf der Plusseite.
Ebenfalls zu einer Abwertung ist es gekommen, wenn der Modulwirkungsgrad nach Meinung der Redaktion zu gering war. Hier bin ich absolut anderer Meinung. Der Wirkungsgrad sagt nichts aus über die Qualität eines Moduls. Wären in dem Test Module wie Sanyo oder Sunpower vertreten gewesen, die extrem hohe Wirkungsgrade aufweisen, so hätten alle anderen Module Minuspunkte kassiert. In dem Test sind aber die Kosten für die Solarmodule komplett vernachlässigt worden. Wer sich nach den Kosten für die zwei oben genannten Module erkundigt wird feststellen müssen, dass dieser hohe Wirkungsgrad teuer erkauft werden muss. Wen hat es getroffen beim Test? Zwei Modultypen aus dem Reich der Mitte, bei denen es sich zusätzlich noch um Modelle aus dem Jahr 2008 gehandelt hat. Diese sollen in einer der nächsten Ausgaben nachgetestet werden.
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Aufbereitung der Testergebnisse Die Ergebnisse werden tabellarisch aufgelistet. Was ich sehr merkwürdig finde ist, dass die Mängel aus den Elektrolumineszenzaufnahmen und der Thermografie weder quantitativ noch optisch zur Verfügung gestellt werden. Wenn man schon viel Geld in so einen Test investiert, sollten dem Leser doch auch alle Testresultate im Detail genannt werden. Hier heißt es aber nur lapidar: Erkennbare Auffälligkeiten: „Ja“, „Nein“, „Gering“ und einmal zumindest „ja, ausgefallene Stellen“.
Fazit
Gut, dass solche Tests durchgeführt werden. Die Nachfrage und das Interesse an diesen Tests sind enorm groß. Eine der meist gestellten Fragen eines zukünftigen Photovoltaik-Anlagenbetreibers heißt nicht umsonst: „Welche Module sind die besten?“ Die Frage kann durch solche Tests zwar nicht eindeutig beantwortet werden, aber eine Hilfestellung ist es zweifellos.
Noch ein kleiner Vergleich zum Photon-Dauertest: Beim Öko-Test werden Module mit Plussortierung belohnt. Beim Photon-Modultest ist es genau umgekehrt. Die Tester der Photon haben nämlich entschieden, dass die abgegebene Leistung eines Moduls auf dem Testfeld auf die Nennleistung normiert wird. Das bedeutet, wenn ein Modul 5% mehr Nennleistung bringt als im Datenblatt steht, werden diese 5% nachher wieder von der Einspeiseleistung abgezogen. Liegt ein Modul jedoch 5% unter der Nennleistung, so werden diese 5% zu der Einspeiseleistung dazugezählt. Wer sich das wohl ausgedacht hat?! Für mich als Endabnehmer zählt doch nur, was ich für die Nennleistung zahlen muss und was ich am Ende für den eingespeisten (und jetzt auch selbst verbrauchten) Strom bekomme! Einziger Punkt, der für diese Vorgehensweise spricht ist der, dass ja nicht alle Module eines Herstellers immer Plussortiert oder im Minus liegen müssen.