Während für den einen die umweltrelevanten Argumente im Vordergrund stehen und die finanziellen Aspekte eher zweitrangig sind, so haben für den anderen die Fragen nach der Rendite absolute Priorität. Je nachdem auf welchem Standpunkt man steht, sind auch die Erwartungen bezüglich der zukünftigen Photovoltaik Erträge unterschiedlich.
Wichtig zu wissen ist, dass eine PV-Anlage, die keine Gewinne abwirft, auch vom Finanzamt nicht als abschreibungswürdig anerkannt werden kann, sondern unter der Rubrik "Liebhaberei" abgelehnt werden könnte. Um also nicht hoffnungslos drauflegen zu müssen, sind schwarze Zahlen unabdingbar. Deshalb ist eine Ertragsermittlung mit Hilfe einer Ertragsberechnung zwangsläufig notwendig (wenn Sie an einer Rentabilitätsberechnung interessiert sind, dann lesen Sie bitte hier weiter). Auch wenn Sie eine Photovoltaik-Finanzierung beantragen wollen, wird oft vorab eine Ertragsberechnung verlangt.
Ertragsdatenbanken zur Ertragsberechnung
Doch wie fange ich an? Zu Beginn gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich hole mir gleich Angebote bei Solarteuren ein, oder ich mache mich erst mal selber schlau, ob eine PV-Anlage auf meinem Dach überhaupt Sinn macht.
Welche Möglichkeiten der Ertragsprognose stehen dem Laien zur Verfügung? Mir fallen dazu vier hauptsächliche "Werkzeuge" ein, mit denen man alle relevanten Punkte auf Herz und Nieren überprüfen kann mit handfesten Zahlen, die zum späteren Vergleich mit den Angeboten herhalten können.
1. PVGIS
Mit Hilfe der Datenbank der europäischen Kommission kann man äußerst genaue Ertragsprognosen anhand der langjährigen Aufzeichnung von Einstrahlungsdaten erstellen (lassen) Alle standortspezifischen Parameter wie Sonneneinstrahlung, Dachneigung, Ausrichtung, Temperatur, topographische (also geländeabhängige) Faktoren werden bei der Berechnung berücksichtigt. Das Ganze ist mit Unterstützung meiner Anleitung absolut kein Hexenwerk!
Klicken Sie hier für eine ausführliche Anleitung von PVGIS
2. Sonnenertrag.eu
Mehr als 4.000 PV-Anlageneigentümer geben hier mindestens einmal im Monat ihre Ertragszahlen ein, und es werden täglich mehr und mehr... Die Datenbank ist inzwischen so groß geworden, dass man sehr gute Vergleichsmöglichkeiten mit ähnlichen Solar-Anlagen, die in derselben Region wie die eigene Photovoltaik-Anlage liegen, durchführen kann.
Klicken Sie hier für eine ausführliche Anleitung von Sonnenertrag.eu
3. Solarlog-home.de
Auf der Homepage des Universaldatenloggers von Solare Datensysteme sind momentan über 5.200 Photovoltaikanlagen online einzusehen. Es gibt zwar keine Abfragemöglichkeiten wie bei Sonnenertrag.eu, dafür stehen aber Ertragsdaten im 5-Minutenintervall über die gesamte Laufzeit der Anlagen zur Verfügung. Hier sind umfangreiche Recherchen über sowohl negative wie auch positive Anlagenspezifikationen möglich.
Klicken Sie hier für eine ausführliche Anleitung von Solarlog-home.de
4. PV-Ertraege.de
Das ist die umfangreichste und älteste Datenbank für Ertragsdaten vom Solarenergie-Förderverein Deutschland. Die ältesten Daten datieren von Ende 1991 und es sind mehr als 12.000 Anlagen angemeldet. Der enorme Vorteil ist die große Datenbasis. Nachteilig ist, dass alles anonym erfasst wird, und man keinerlei Informationen über die Anlagenspezifikationen erhält. Somit können keine Recherchen über bestimmte Modultypen, Wechselrichter etc. getätigt werden.
Klicken Sie hier für eine ausführliche Anleitung von pv-ertraege.de