Bildquelle: PVGIS; Šúri M., Huld T.A., Dunlop E.D. Ossenbrink H.A., 2007. Potential of solar electricity generation in the European Union member states and candidate countries. Solar Energy, 81, 1295–1305, https://re.jrc.ec.europa.eu/pvgis/
Ursache dafür ist, dass die Sonnenbahn umso steiler verläuft, je näher sie sich am Äquator befindet. Es gibt weiterhin regionale Besonderheiten wie Nebelbildung in Flusstälern oder unreine Luft in Ballungsgebieten. Diese können anhand von Einstrahlungskarten oder mit speziellen Programmen wie PVGIS ermittelt werden. So können beispielsweise die Einstrahlungswerte an der Ostseeküste mit denen im südlicheren Raum wie Heilbronn oder Nürnberg durchaus konkurrieren.
Kühle Umgebung bietet Vorteile
Die Höhe über dem Meeresspiegel ist insofern interessant, dass die Erträge einer Solaranlage umso besser ausfallen, je niedriger die Umgebungstemperatur ist. Da sich im Regelfall die Temperatur mit zunehmender Meereshöhe verringert, wirkt sich dies positiv aus. Von Nachteil ist dagegen, wenn aufgrund der niedrigeren Temperaturen in der kalten Jahreszeit vermehrt Schnee auf den Modulen liegen bleibt. Ebenfalls von Vorteil sind Gebiete, bei denen stets eine steife Brise weht, wie an der Küste im Norden oder auf höher gelegenen, ungeschützten Standorten. Auch hier kann man bessere Ergebnisse aufgrund der Kühlung der Module erwarten.
Informationsstellen für Einstrahlungswerte
Die Einstrahlungskarte für ganz Deutschland mit Einstrahlungswerten bei optimalem Neigungswinkel kann auf der Seite von PVGIS eingesehen werden. Aktuelle Globalstrahlungskarten, die in Kooperation mit dem deutschen Wetterdienst erstellt werden können auf dem Solarserver eingesehen werden. Welchen Stromertrag eine Photovoltaik Anlage in Ihrer Region erzeugen kann, können Sie mit unserem Photovoltaik-Rechner herausfinden.
Aus der Praxis: Standort meiner Photovoltaik Anlage "High-Light"
Die Anlage ist in Baden-Württemberg, hoch auf der Schwäbischen Alb installiert.
Mehrere oben genannte positive Punkte kommen zusammen:
- Im Süden Deutschlands
- Vergleichsweise geringe Außentemperaturen durch eine exponierte Höhenlage von 960m ü. d. M.
- Fast ständig geht ein mehr oder weniger kräftiger Wind (Das Baugebiet heisst bezeichnenderweise "Am rauhen Bühl")
- Reine Luft, keine Industrie in der Nähe
- Im Winter zwar Probleme durch Schnee auf den Modulen, aber evtl. auch positive Auswirkungen durch zusätzliche indirekte Strahlung, wenn der Schnee nur noch um das Haus und nicht mehr auf dem Dach liegt.
Wie man anhand der Legende erkennen kann, müsste die Lage mit ca. 900 kWh/kWp gar nicht so schlecht sein. Ein optimaler Standort wie im südlichen Bayern mit über 1050 kWh/kWp scheint aber theoretisch unerreichbar. Diese Werte basieren auf den Durchschnittswerten aus 10 Jahren von 1981 bis 1990. Die letzten Jahre zeigen, dass diese Werte bei optimalen Verhältnissen inzwischen übertroffen werden. Für die Anlage High-Light war eine Prognose von ca. 1000 kWh/kWp also nicht übertrieben. Bis zum Jahr 2012 wurde aber mit einem Durchschnittswert von 1.231 kWh/kWp diese Prognose bei weitem übertroffen.
Weitere Informationen bezüglich der Frage, ob sich Ihr Standort für eine Photovoltaik Anlage eignet, finden Sie im Kapitel zur Dacheignung.