Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Exceltool Wirtschaftlichkeitsberechnung PV-Speichersystem

Photovoltaik Lohnt sich ein Stromspeicher?

Im letzten Kapitel Kostenvergleich Akkusystem habe ich beschrieben, wie man die Kosten für eine gespeicherte kWh Solarstrom berechnen kann. Um es dem Besucher meiner Website so einfach wie möglich zu machen, habe ich jetzt ein Webtool dazu entwickelt.

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Welche Daten von dem Speichersystem werden zur Berechnung mit dem Exceltool benötigt?

  • Brutto-Speicherkapazität des Akkus in kWh. Wenn Sie nur die Angaben Volt vorliegen haben dann multiplizieren Sie diese zwei Werte um auf die Speicherkapazität zu kommen.
  • Entladetiefe (DoD oder Depth of Discharge). Wird in Prozent der Bruttospeicherkapazität angegeben. Nur so tief darf die Batterie entladen werden. Die Brutto-Speicherkapazität multipliziert mit der Entladetiefe ergibt die nutzbare Speicherkapazität der Batterie
  • Jahreszyklenzahl Akku PV-Anlage. Diese Zyklenzahl gibt an, wie oft eine Batterie während eines Jahres be- und wieder entladen wird. Bei einer PV-Anlage sind 200 bis 250 Zyklen eine brauchbare Zahl. Anhand dieser Anzahl von Zyklen wird die Gesamtersparnis durch das Akkusystem ermittelt. Sollten Sie die jährliche Speichermenge kennen, können Sie anhand einer kleinen Hilfsrechnung den Zyklenwert anpassen. Dieser Wert hat keinen Einfluss auf die Kosten pro gespeicherter kWh aber auf die Lebensdauer des Akkus sowie die Gesamtwirtschaftlichkeit.
  • Maximale Zyklenzahl des Batteriespeichersystems. Dieser Wert muss vom Hersteller des Akkusystems angegeben sein.
  • Wirkungsgrad Akkusystem. Der Wirkungsgrad kann erheblich schwanken und zwar zwischen ca. 70% und 95%. Einzelne Hersteller geben sogar bis zu 98% an. Die Verluste, die beim Speichern des Solarstroms entstehen werden bei dieser vereinfachten Rechnung von der Gesamtspeicherkapazität über die Lebensdauer des Systems abgezogen.
  • Anschaffungspreis Akkusystem. Sollten Sie ein Angebot für eine Komplettanlage erhalten haben, so müssen Sie die Kosten für die PV-Anlage rausrechnen und abziehen. Wichtig! Im Gegensatz zu einer PV-Anlage wird die Mehrwertsteuer für das Akkusystem nicht erstattet, wenn der Strom privat verwendet wird. Nur wenn der Strom für einen Gewerbebetrieb verwendet wird kann die Mehrwertsteuer Zurückerstattet werden. Der Betrieb der PV-Anlage selber gilt dabei nicht als Gewerbebetrieb!
  • Wiederbeschaffungswert Batteriespeicher. Anhand der Gesamtzyklenanzahl sowie der Zyklen pro Jahr kann die Lebensdauer der eingesetzten Batterien ermittelt werden. Beträgt diese beispielsweise bei Blei-Säure-Batterien 10 Jahre, so müssen diese nach diesem Zeitraum nachgekauft werden. Der Betrag hierfür muss hier eingesetzt werden.
  • Sonstige Kosten wie z.B. Wartungskosten. Diese zusätzlichen Kosten, falls bekannt müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Strompreis. Geben Sie hier den momentan gültigen Strompreis ein
  • Jährliche Strompreissteigerungsrate. Dieser Wert beeinflusst das Ergebnis wesentlich. Wählen Sie den Wert mit Bedacht. In den letzten 10 Jahren lag die Steigerungsrate bei rund 5% im Jahr.

Das Ergebnis:

  • Kosten pro gespeicherter kWh. Dieser Wert kann auch für Anlagen verwendet werden, die noch vom Eigenverbrauchsbonus profitieren. Diese Berechnung ist nicht Bestandteil dieser Auswertung.
  • Strompreis in 20 Jahren. Der Strompreis wird anhand der von Ihnen eingegeben Preissteigerungsrate errechnet.
  • Lebenserwartung Akku. Wie bereits weiter oben erwähnt, berechnet sich die Lebenserwartung des Speichermediums anhand der Gesamtzyklenzahl im Verhältnis zur Jahreszyklenzahl.
  • Ersparnis in 20 Jahren. Von diesem Wert müssen Sie noch alle Kosten für das System abziehen, um auf den tatsächlichen Betrag zu kommen, den Sie durch das Akkusystem erwirtschaften können.